Unterrichtsgestaltung
Autonomiefördernde Lernumgebung
Aufgabe
Sehen Sie sich die zehn goldenen Regeln einer autonomiefördernden Lernumgebung an.
Bewerten Sie diese Regeln in Bezug auf Sie selbst und Ihren Unterricht.
Leitfragen:
- Finde ich diese Regel wichtig?
- Beachte ich diese Regel bereits? Wenn ja: Wie und mit welchem Ergebnis?
- Möchte ich diese Regeln zukünftig umsetzen? Wie? Brauche ich Hilfe?
1. Vorwissen integrieren
Machen Sie sich bewusst, dass Lernen von dem ausgeht, was Lernende bereits wissen.
2. Lernumgebung nutzen
Machen Sie die Lernumgebung zu einem Ort authentischer sozialer Interaktion und Kooperation.
3. Erstsprachgebrauch ermöglichen
Lassen Sie zu, dass Lernende ihre Erstsprache benutzen, wenn ihre Sprachkompetenz in der Zielsprache nicht ausreicht.
4. Vertrauen und Respekt
Sorgen Sie dafür, dass Lernende sich sicher fühlen und Respekt und Vertrauen erfahren
5. Prozess = Inhalt
Machen Sie den Sprachlernprozess zum Lerninhalt. Studierende sollen lernen zu lernen.
6. Eigene Lernziele
Lassen Sie Lernende ihre eigenen Lernziele definieren.
7. Peer-Support
Fördern Sie gegenseitige Unterstützung und Tutoring unter Lernenden.
8. Zielsprache
Bauen Sie darauf, dass Sprachenlernen durch Kommunizieren in der Sprache stattfindet (Sprachenlernen ist Sprachgebrauch).
9. Teilhabe
Aktivitäten sollten allen Lernenden ermöglichen, gleichermaßen daran teilzunehmen und davon zu profitieren – sorgen Sie für Differenzierung und Integration.
10. Lebenslanges Lernen
Fördern Sie lebenslanges Lernen.
Dies sind die “Ten golden rules for successful language acquisition in an autonomous learning environment” von Dam & Legenhausen 2018: 10–14, Übersetzung von uns.
Aufgabe
Denken Sie an eine Teilkompetenz oder an ein Modul, das Sie im Unterricht behandeln wollen.
Bei der Entwicklung der Unterrichtssequenz orientieren Sie sich
- an den obigen Regeln, die Sie wichtig finden und umsetzen wollen.
- am rekursiven Modell für Unterrichtsgestaltung von Leni Dam. (bitte verlinken mit dem entsprechenden Bereich unter dem 2. Ziel)
Dann legen Sie los!
Unsere Tipps
Wir möchten Sie anregen nach den oben genannten Analyse-Schritten vorzugehen und die Aspekte einer autonomiefördernden Unterrichtsgestaltung, sowie die Leitfragen und goldenen Regeln der Analyse und Gestaltung Ihres Unterrichts zugrunde zu legen.
- Fangen Sie klein an: Analysieren Sie zuerst eine Sitzung, die Sie schon gehalten haben oder planen. Wie können Sie diese nach den oben genannten Kriterien auotnomiefördernd umgestalten? Welche Kriterien finden Sie besonders wichtig und welche lassen sich einfach umsetzen?
- Als nächstes können Sie dann ein größeres Unterrichtsmodul in den Blick nehmen und auch dieses analysieren und umgestalten. Das Modell zur rekursiven Unterrichtsgestaltung soll Sie anregen, Ihren Unterrichts regelmäßig mit Ihren Lernenden zu evaluieren und anzupassen: Welche Aspekte sollen beibehalten werden, welche sollten verändert werden?
- Sie werden sehen, dass sich mit dieser Umgestaltung auch Ihre Rolle und die Rolle der Lernenden langsam verändern. Diese werden unter dem Schwerpunkt “Akteure” behandelt.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
